Friedhofgestaltung – Umfrage

FH-Gestaltung

Hier können Sie Ihre Vorstellungen, Anregungen und Wünschen für eine zukünftige Friedhofsgestalltung in Neukölln eingeben. Sie werden für den Workshop am 22.06.24 berücksichtigt. Sie können freien Text schreiben und/oder einzelne Themenkomplexe ankreuzen.

Friedhöfe sollen sauberer werden.
Beschreibungen an Gräbern von historisch bedeutenden Personen.
Mehr Bänke
Cafe o. ä.
Toiletten
Kulturelle, musikalische oder historische Veranstaltungen.
Wiesen/Fläüchen der Ruhe und Meditation

Steine des Anstoßes – Teil 1

Frau Bärbel Ruben hat einen Beitrag über die Entstehungsgeschichte des Gedenksteins für die gestorbenen Soldaten der sogenannten Deutschen „Schutztruppe“ verfasst. Diese Soldaten, die am Genozid an den Herero und Nama beteiligt waren, erhielten 1907 einen Gedenkstein zu ihren Ehren. Nach dem Ende der deutschen Kolonialherrschaft, verlor der Stein an Bedeutung. Im Laufe der Jahrzehnte wurde er jedoch zu einem Kristallisationspunkt der Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus. Der Stein mit seinen Ergänzungen und der Ort bilden ein historisches Ensemble mit seinen Anheftungen an Erinnerungen von Verherrlichung kolonialer Verbrechen bis zur Aufarbeitungsdiskussion der Kolonialgeschichte mit der Benennung der Verbrechen.

Zum Lesen des Aufsatzes geht es hier:

13. Neuköllner Zeitreise

Neuköllner Friedhöfe: Quo vadis?

Der Friedhof der Zukunft? Eine Ki sieht so die Zukunft.

Friedhöfe sind ein Ort der immateriellen und materiellen Erinnerungskultur. Sie sind ein Ort der persönlichen und kollektiven Trauer und der Erinnerung. Damit bieten sie einen Raum der Stille und Ruhe. Sie dienen vermehrt als Platz der Entspannung. Friedhöfe bedürfen einer Anpassung an die Zeit. Neue Ideen und Konzepte helfen diese Plätze fortzuentwickeln. Die 13. Neuköllner Zeitreise beschäftigt sich mit diesen Fragen.
In verschiedenen Veranstaltungen versuchen wir den aktuellen Stand zu bestimmen. Welche Pläne oder Ideen existieren bereits. Wir schauen uns Beispiele auf Friedhöfen an. Letztendlich sollen alle Ideen zusammengetragen werden, um daraus unsere Friedhöfe attraktiver zu gestalten.

Die erste Veranstaltung findet am 24. Februar im Kulturstall auf dem Gutshof Britz statt. Eine Diskussionsrunde von Kennern der Friedhöfe geben einen Überblick über den aktuellen Stand. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten ausgelotet werden, die eine Gestaltung der Friedhöfe realisieren können.

Anmeldung:
Anmeldung wird erbeten, da nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen vorhanden sind.
Hier zur Anmmeldung VHS

Termin und Ort:
24.02.2024; 14:00 Uhr bis 17:15 Uhr
Kulturstall auf dem Britzer Gutshof
Alt-Britz 81-89, 12359 Berlin

Kontakt und Veranstalter:
Werner Schmidt
Freunde Neuköllns e. V. und VHS Neukölln
Denkmalpflege@Freunde-Neukoellns.de
0174 754 7175

Der Friedhof Buschkrugallee

Bilder vom Friedhof Buschkrugallee. Zuerst ein paar Impressionen. Anschließend kommen Erläuterungen zur Struktur eines Friedhofs.

Strukturelle Aufteilung eines Friedhofs.

Strukturelemente eines Friedhofs aus der Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die Form dieser Vorortsfriedhöfe ist geprägt durch Hauptwege, die das Gelände in Gänze durchschnitten. Diese wurden wiederum durch gleichgroße Wege quer im 90 Gradwinkel gekreuzt. Je nach Größe kommen unterschiedlich viele Kreuzungen pro Friedhof vor. Die daraus entstehenden Rechtecke werden in Grabfelder unterteilt. Die Rechtecke werden i. d. R. als Abteilungen bezeichnet. Die Aufteilung der Abteilungen sind unterschiedlich. Es gibt zwei Strukturformen. Entweder besteht nur ein Zu- und Ausgang oder sie sind mit zwei Zugängen. Beide Formen kommen häufig gemischt vor. So ist auch auf dem Friedhof Buschkrugallee. Die Abtrennung der Felder ist in klassischer Form durch Eibenhecken erhalten.

Bei steigender Entfernung zur Leichenhalle und Friedhofseingang wird die Aufteilung der Gräber offener und verliert die klassische Struktur. In dem Bereich befinden sich Anlagen für Urnen- und Aschenbegräbnisstellen.

Urnenstelen auf ehemaligen Grabfeld.

Die folgenden sechs Bilder zeigen Aufteilungen des Friedhofs.
Bild 1: Zeigt die Hecken zur Abgrenzung von Grabfeldern.
Bild 2: Grabstellen am Hauptweg.
Bild 3: Auflösung der strengen Formhaftigkeit
Bild 4 und 5: „Sackgassen“ Grabfeld.
Bild 6: Hauptweg mit Blick auf Hecken begrenzte Grabfelder.


Impressionen vom Friedhof Buschkrugallee

12. Neuköllner Zeitreise

Die 12. Neuköllner Zeitreise führt diesmal über Neuköllner Friedhöfe. Friedhöfe, besser Gräberfelder, sind bereits aus dem Mittelneolithikum (mittlere Steinzeit) für Neukölln nachgewiesen. Dieser Umstand ist eher für Archäologen interessant. Sichtbare Spurem sind natürlich erst aus der Neuzeit vorhanden. Vor allem die Friedhöfe aus dem 19. Jahrhundert prägen unser heutiges Bild. Wir finden Spuren aus der Geschichte Neuköllns und Berlins. Friedhöfe sind aber auch ein Ort der Natur. Er ist ein Ort der Ruhe und Kontemplation. Die Friedhöfe unterscheiden sich. Kommen Sie mit auf die Zeitreise und lernen alte Ort neu kennen.

Anmeldungen für alle vier Veranstaltungen über https://www.vhsit.berlin.de
Suchmaske der VHS in Berlin. Stichwort „Zeitreise“

Einführungsveranstaltung: 31.08.2023 (Donnerstag)
VHS Kurt-Löwenstein-Haus, Karlsgartenstr. 6, 12049 Berlin. Raum 007

Die Einzeltermine:

  • 24.09.2023, 15:00 – ca. 17:15: Rudow und seine Friedhöfe
    Eingang zum Friedhof: Köpenicker Str. 131, 12355 Berlin
  • 15.10.2023, 15:00 – ca. 17:15: Friedhof Buschkrugallee
    Eingang zum Friedhof: Buschkrugallee 38, 12359 Berlin
  • 05.11.2023, 15:00 – ca. 17:15: Friedhöfe Hermannstraße (alter St. Michael …)
    Eingang zum Friedhof: Hermannstr. 191 – 195, 12049 Berlin

Garnisonfriedhof – Friedhofscluster

Der „wandernde“ Friedhof

In Neukölln liegt ein Ort, der viele Facetten der Berliner, wenn nicht gar deutscher Geschichte, widerspiegelt. Auf einer Fläche von ca. 10 ha[i] prallen die gegensätzlichen politischen Strömungen Deutschlands und geschichtlichen Ereignisse seit dem späten 18. Jahr. aufeinander. Die folgende Arbeit will diese Ereignisse aufzeichnen und diesen historischen Ort als einen Erinnerungsort beschreiben, der unserer Erinnerung würdig ist.

Es handelt sich bei diesem Ort, um die Friedhöfe am heutigen Columbiadamm. Ursprünglich ein Massengrab aus der Zeit der Befreiungs-/Freiheitskriege 1813 wurde er zum Gedenkort, später Garnisonfriedhof des Berliner Militärs in verschiedenen Ausprägungen und zur türkischen Begräbnisstätte und nun mehr ziviler Berliner Friedhof. Dabei durchliefen diese Friedhöfe sehr unterschiedliche Phasen deutscher Geschichte und legen Zeugnis über bedeutsame Ereignisse ab. Bedingt durch Entwicklung und Bedeutung des Platzes ist die Bezeichnung von einem Friedhof im Grunde ungenau und man sollte von einem Friedhofscluster sprechen.

In diesem Ort ist bürgerlich-liberale, militaristische, nationalistische, national-chauvinistische Geschichte bis hin zum NS-Größenwahn ablesbar. Immer spiegelt sich der Wahnsinn des Krieges darin wider. Die Arbeit wird diese Strömungen anhand der Entwicklungsstufen dieses Friedhofclusters und deren Hintergründe beschreiben. Sie liefert die Erklärung für die geschichtliche Dimension.